Die Technische Informationsbibliothek (TIB) in Hannover ist die Deutsche Zentrale Fachbibliothek für Technik und Naturwissenschaften. Als solche ist sie Infrastruktureinrichtung der wissenschaftlichen Informationsversorgung in Deutschland und hat mit ihren nationalen Aufgaben gesamtstaatliche Bedeutung. Die TIB ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft.

Kernaufgabe der TIB ist die Versorgung von Wissenschaft und Wirtschaft mit grundlegenden wie auch hoch spezialisierten Fach- und Forschungsinformationen. Die TIB besitzt einen weltweit einmaligen Bestand für die Fachgebiete Technik sowie Architektur, Chemie, Informatik, Mathematik und Physik. Der Bestand beinhaltet neben textuellen Materialien auch Wissensobjekte wie Forschungsdaten, 3D-Modelle und audiovisuelle Medien.

Die digitale Langzeitarchivierung ist Teil der Gesamterhaltungsstrategie der TIB.

Notwendigkeit der digitalen Langzeitarchivierung

Der Anteil digitaler Informationen in Bibliotheksbeständen wächst rasant: Fachinformationen wie Grafiken aus Digitalisierungsprojekten, elektronische Dissertationen, audiovisuelle (AV) Medien, 3D-Objekte, digitale graue Literatur oder elektronische Fachzeitschriften liegen in verschiedenen Formaten und auf verschiedenen Datenträgern vor. Sie müssen gesammelt, zugänglich gemacht und erhalten werden. Während Bücher aus säurefreiem Papier bei guter Lagerung viele hundert Jahre haltbar sein können, ist die Langzeitarchivierung (LZA) von digitalen Objekten eine besondere Herausforderung.

Sowohl Dateiformate als auch Datenträger sind der technologischen Entwicklung unterworfen und veralten. Die Folge: Digitale Objekte können oft binnen weniger Jahre nicht mehr oder nur mit erheblichem Aufwand in ihrem Originalzustand zugänglich gemacht werden.

Auftrag der TIB

Die TIB übernimmt als Deutsche Zentrale Fachbibliothek für Technik sowie Architektur, Chemie, Informatik, Mathematik und Physik die Verantwortung für den Erhalt ihrer Bestände. Die TIB hat die Aufgabe, die langfristige Nutzung ihrer Bestände sicherzustellen. Daraus wird die Aufgabe der Langzeitarchivierung abgeleitet.

In ihrer Funktion als Universitätsbibliothek der Leibniz Universität Hannover übernimmt sie die Verantwortung für den Erhalt der Hochschulschriften der Leibniz Universität Hannover und der im Open Access verfügbaren Publikationen des Institutionellen Repositoriums der Leibniz Universität Hannover.

Das Ziel ist der vollständige und medienübergreifende Erhalt sowie die langfristige Gewährleistung der Nutzbarkeit der Bestände. Dabei versteht die TIB die Langzeitarchivierung nicht als Aufgabe für einen fest definierten Zeitraum, sondern als eine Erhaltungsstrategie, die stets an die aktuellen Gegebenheiten angepasst wird.

Archivierte Objekte

Die TIB langzeitarchiviert Objekte aus verschiedenen Quellen und unterstützt die jeweiligen Produzentinnen und Produzenten bei der Ablieferung an die Bibliothek:

  • nicht-textuelle Medien
  • Dissertationen der Leibniz Universität Hannover
  • Vom Team Graue Literatur erworbene Konferenzveröffentlichungen, die nicht in Verlagen erscheinen, sowie ausländische Forschungsberichte
  • deutsche Forschungsberichte
  • Open Access verfügbare Objekte des institutionellen Repositoriums der Leibniz Universität Hannover
  • von der TIB erzeugte Retrodigitalisate
  • Objekte im Rahmen der Dienstleistung.

Langzeitarchivierung im Verbund

Die TIB betreibt gemeinsam mit ihren Partnerbibliotheken ZB MED – Informationszentrum Lebenswissenschaften und ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft ein produktives digitales Langzeitarchivierungssystem: „das digitale Langzeitarchiv des Verbundes der drei Deutschen Zentralen Fachbibliotheken“. Im Rahmen dessen kommt hierfür die Software Rosetta der Firma Ex Libris zum Einsatz.

Die TIB hat mit ihren Partnern ZB MED und ZBW Kooperationsvereinbarungen über die Nutzung und den Betrieb des Langzeitarchivierungssystems (LZA-System) getroffen. Die TIB hostet, betreibt und administriert das LZA-System und stellt den Partnerbibliotheken den Zugang zur Verfügung. Den Archivspeicher betreibt die TIB in einem eigenen Rechenzentrum. Sie tritt gegenüber den Partnern als Dienstleister auf.



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